VCE besiegt Bühl im Tie-Break und setzt Siegeszug fort
Nach einer kurzen Winterpause startete der VC Eltmann am vergangenem Samstag mit dem Heimspiel gegen den TV Bühl in die Rückrunde der Zweiten Volleyball Bundesliga. In einem hochklassigem und spannenden Match wehrte sich der Tabellenvierte tapfer und stellte das Team von Trainer Kranz immer wieder vor knifflige Aufgaben, welche der VCE aber wieder mal im Stile einer Spitzenmannschaft lösen konnte, um an Ende zwei weitere wichtige Punkte einzusammeln. „Bühl hat uns das Leben heute sehr schwer gemacht und eine starke Leistung gezeigt. Gerade aus guter Annahme haben sie uns immer wieder vor Probleme gestellt und wir sind am Ende froh, dass wir im Tie-Break das bessere Ende für uns hatten.“, freut sich Christian Kranz über den wichtigen Heimsieg.
Nach den zwei Siegen gegen die Spitzenteams aus Gotha und Schwaig zum Ende des letzten Jahres nahm Christian Kranz nur wenige personelle Veränderungen vor und vertraute zum größten Teil dem eingespielten Team, das das letzte Jahr so erfolgreich und furios beendet hatte. Aufgrund der Verletzung von Leistungsträger Jannis Hopt, der dem Team leider noch nicht zur Verfügung stand, startete Kapitän Johannes Engel auf der für ihn ungewohnten Diagonalposition, sodass Routinier Sebastian Richter in die Startformation rückte. Auch wenn man in dieser Formation zuvor noch nicht zusammengespielt hatte, wollte man die neue Aufstellung in Eltmann nach Spielende nicht als Ausrede für den schwachen Start in die Partie nutzen. „Auch wenn das jetzt vielleicht nicht unsere gewohnte Aufstellung war, können wir so nicht in die Partie starten. Wir haben das die letzten Wochen ausgiebig trainiert und jeder Spieler wusste eigentlich, was er zu tun hat, sodass der Wechsel am Ende nicht der Hauptgrund für den Satzverlust ist. Wir waren zu verhalten und haben nicht genug Druck auf unseren Gegner ausüben können, was Bühl dann natürlich auch sehr effizient ausgenutzt hat.“, analysiert Libero Tobias Werner den ersten Satz, der nach 26 Minuten verdient mit 25:20 an die Gäste ging.
Nach dem recht deutlichen Satzverlust reagierte Trainer Kranz und brachte mit Gavra Meduric einen neuen Diagonalspieler in die Partie, während Johannes Engel Sebastian Richter ersetzte und somit auf seiner gewohnten Position in den zweiten Satz starten konnte. Dieser Wechsel sollte sich im gesamtem Spielverlauf auszahlen und es waren immer wieder die beiden Außenangreifer Johannes Engel und der starke Perica Stanic, die mit präzisen und wuchtigen Angriffen für Entlastung und die nötigen Punkte sorgten. In einem umkämpften Spielabschnitt bewies der VC Eltmann dann wie bereits so oft in dieser Saison Nervenstärke und entschied den Satz am Ende knapp mit 25:23 für sich.
Auch der dritte Satz verlief in der Folge ähnlich und entwickelte sich zu einer spannenden Angelegenheit. Keine der beiden Mannschaften konnte sich so wirklich absetzen und so blieb es bis zum Schluss spannend. „Im zweiten und dritten Satz hätten wir öfters die Möglichkeit gehabt uns abzusetzen, haben diese dann aber nicht so richtig nutzen können. Gerade aus der Abwehr und aus den Dankeballsituationen haben wir da eindeutig zu viel liegen gelassen. Wenn du da ein oder zwei Punkte machst, wird es am Ende auch nicht so spannend und eng.“, sieht Mittelblocker Marko Knauer gerade in diesen Elementen noch deutliches Potenzial. Letzten Endes blieben die verpassten Chancen aber auch im dritten Satz unbestraft und der VCE konnte sich auch in diesem Satz über ein 25:23 freuen.
Nach der Satzpause bot sich den rund 600 Zuschauern dann ein echtes Spektakel, das an Spannung und Emotionen kaum zu überbieten war. Sehenswerte und teilweise lange Ballwechsel sowie der pure Siegeswillen auf beiden Seiten sorgten dafür, dass der Satz in die Verlängerung ging und sich beide Teams mehrere Satzbälle erarbeiten konnten, ehe Bühl den entscheidenden Punkt zum 31:29 erzielen konnte. „Im Nachhinein ist der Satzverlust schon auch ärgerlich. Wir hatten die Chance, den Sack zuzumachen und somit drei wichtige Punkte zu holen. Wenn ich mich recht entsinne, verschlagen wir dann bei unseren Satzbällen jeweils den Aufschlag und machen es Bühl zu einfach. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es regelkonform war, dass ein Spieler mit starkem Nasenbluten weiterspielen durfte, ohne ausgewechselt zu werden, aber das soll an dieser Stelle auch keine Ausrede sein.“, so Manager Reschke selbstkritisch in Bezug auf den knappen Satzverlust.
Nun war klar, dass der Tie-Break die Entscheidung in der Eltmanner Georg-Schäfer-Halle bringen musste. Angepeitscht von den euphorischen Heimfans fand der VCE nach einem etwas holprigem Start dann immer besser in den entscheidenden Satz und zwang Bühl beim Stande von 3:5 und 5:7 bereits früh zu deren beider Auszeiten. Durch eine nahezu fehlerfreie Leistung und eine sehr konzentrierte Performance gelang es dem VC Eltmann dann, den Vorsprung auszubauen und Bühl weiter unter Druck zu setzen. Diese enorme Leistungssteigerung und das fokussierte Auftreten sorgte dann in der Folge dazu, dass Bühl kaum noch einen Ball im Feld des VCE unterbringen konnte und recht schnell feststand, dass der Tabellenführer auch an diesem Abend zuhause ungeschlagen bleiben sollte. 15:8 hieß es am Ende aus Sicht der Hausherren und kurz nach dem Schlusspfiff war dem Spitzenreiter die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. „Das war heute ein ganzes Stück Arbeit und das erwartet schwere Spiel. Ich bin stolz auf das Team und die Einstellung und Moral, die uns diese Saison gerade in den entscheidenden Momenten ausmacht. Es ist ein richtig schönes Gefühl, wieder als Trainer an der Seitenlinie zu stehen und Teil dieses sympathischen, humorvollen und herzlichen Teams zu sein.“, schwärmt Coach Kranz kurz bevor er seinem Co-Trainer Felix Reschke in die Arme fällt.
Weiter geht es für den VCE schon am kommenden Samstag mit der Auswärtspartie in Leipzig, wo man darauf hofft, die Siegesserie fortzusetzen und die Verfolger weiter unter Druck zu setzen. „Der Spieltag heute hat mal wieder gezeigt, wie ausgeglichen die Liga ist und dass wir keinen Gegner unterschätzen dürfen. Auch wenn wir gerade sehr gut dastehen, sollten wir uns als Aufsteiger der Tatsache bewusst sein, dass es auch ganz schnell in die andere Richtung gehen kann und wir immer alles geben müssen, um am Ende die nötigen Punkte zu sammeln.“, bremst Christian Nowak etwas die Euphorie und betont die Bedeutung der kommenden Trainingseinheiten, in denen der volle Fokus nun auf dem kommenden Gegner aus Leipzig liegt.
Es spielten: Christian Nowak, Bruno Simunic, Johannes Engel, Jason Lieb, Sebastian Richter, Melf Urban, Tobias Werner, Perica Stanic (MVP), Gavra Meduric.